Was ist Trauma? – Eine vereinfachte Erklärung. Trauma ist ein vielschichtiges Phänomen, das durch eine Vielzahl von körperlichen, emotionalen und geistigen Reaktionen gekennzeichnet ist. Es entsteht, wenn eine Person/mehrere Personen mit Ereignissen konfrontiert wird, die zu schnell, zu intensiv oder zu überwältigend sind, um mit den aktuell vorhandenen Ressourcen & dem Nervensystem angemessen verarbeitet zu werden. Dabei gerät das neurobiologische Gleichgewicht aus dem Gleichgewicht, was dazu führt, dass der Körper in einen Schutzmodus schaltet. Es ist wichtig zu verstehen: Trauma ist eine natürliche Reaktion unseres Systems auf extreme Belastungen. Traumafolgen sind individuell & vielfältig Die Auswirkungen eines Traumas sind äußerst vielfältig und individuell verschieden. Manche Menschen erleben bestimmte körperliche Empfindungen oder emotionale Zustände intensiver als andere. Die Art und Weise, wie sich ein Trauma zeigt, hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Art des erlebten Ereignisses, persönliche Erfahrungen sowie soziale Unterstützung, allgemeine Ressourcen. Trauma ist kein einheitliches Phänomen; es kann in unterschiedlichen Formen auftreten und sich auf unterschiedliche Weisen zeigen. Schock- oder Entwicklungstrauma In der wissenschaftlichen Betrachtung wird häufig zwischen verschiedenen Arten von Traumata unterschieden: Typ 1 Trauma (Schocktrauma): Dieses entsteht durch einzelne plötzliche Ereignisse wie Unfälle, Naturkatastrophen oder akute Gewalt. Es handelt sich um einmalige Erlebnisse, die kurzfristig überwältigend sind. Typ 2 Trauma (Entwicklungstrauma): Dieses ergibt sich aus wiederholten oder anhaltenden belastenden Erfahrungen, vor allem in der Kindheit, wie Missbrauch, Vernachlässigung oder chronische emotionale Belastungen, auch durch Abwesenheit von entscheidender Zuwendung bspw. Entwicklungstrauma beeinflusst die langfristige Entwicklung des Nervensystems und der Persönlichkeit. Was passiert im Körper bei Trauma? Das menschliche Nervensystem hat die Aufgabe, uns vor Gefahren zu schützen und unsere Überlebensfähigkeit zu sichern. Bei einem traumatischen Erlebnis reagiert es oft mit einer sogenannten "Alarmreaktion", bei der Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol freigesetzt werden. Diese Reaktion kann in Kampf-, Flucht- oder Erstarrungszuständen bestehen. Ursprünglich war diese Reaktion lebensrettend – sie half unseren Vorfahren, akute Gefahrensituationen zu bewältigen. Sind jedoch während des auslösenden Erlebnisses/der Erlebnisse nicht die ausreichenden Ressourcen zur Bewältigung und Verarbeitung vorhanden kann das Nervensystem in einem dauerhaften Zustand erhöhter Wachsamkeit verbleiben oder autonom in einen Schutzmodus schalten. Symptome & Auswirkungen Traumatische Erlebnisse hinterlassen vielfältige Spuren im Körper und Geist. Betroffene berichten häufig von Muskelverspannungen, Schmerzen, Schlafproblemen sowie einem Gefühl von Erschöpfung. Emotionale Zustände wie Angst-, Wut- oder Traurigkeit können präsent sein. Zudem treten manchmal Empfindungen des Abgetrenntseins vom eigenen Selbst oder der Umwelt auf (Dissoziation), sowie Verhaltensweisen zur Vermeidung weiterer belastender Situationen. Die Bandbreite der Erfahrungen macht deutlich: Traumafolgen sind sehr unterschiedlich und individuell verschieden – was für den einen eine kurze Phase intensiver Gefühle ist, kann für den anderen eine länger anhaltende Erfahrung sein. Warum ist dieses Wissen wichtig? Dieses Verständnis ist grundlegend für eine traumasensitive Herangehensweise in Körperarbeit und Yoga. Es hilft dabei, eigene Muster besser wahrzunehmen und mehr Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln. Viele körperliche oder emotionale Empfindungen hängen eng mit unseren inneren Überzeugungen zusammen. Oft scheinen sie "unlösbar" zu sein. Diese Prägungen sind so tief, dass es entscheidend sein kann, den Körper mit einzubeziehen & alle Ebenen in Einklang miteinander zu bringen.